Vorstellungsrunden
In kleinen Gruppen blendet die Lehrperson eine vorbereitete PPT-Folie mit Leitfragen ein und lässt die Teilnehmer reihum mündlich antworten. Sind die Teilnehmer einander bereits bekannt, können auch abgewandelte Methoden eingesetzt werden, zum Beispiel das Vorstellen anhand von Bildkarten. In mittelgroßen Gruppen (20-40 Teilnehmer) können die Teilnehmenden ihren Beitrag zur Vorstellung im Chat platzieren. Alle lesen die Beiträge, die Lehrperson stellt Gemeinsamkeiten und Unterschiede heraus und fasst kurz zusammen. In großen Gruppen können Merkmale der Lerngruppe über das Umfrage-Tool erhoben und sichtbar gemacht werden.
Dreieck der Gemeinsamkeiten

Die Methode „Dreieck der Gemeinsamkeiten“ ist eine schöne Alternative zu Vorstellungsrunden im Plenum. Sie fördert das Kennenlernen und den Aufbau persönlicher Beziehungen. Dazu wird der Kurs in 3er-Gruppen aufgeteilt und über das Vorgehen gebrieft (wenn es nicht aufgeht, wird zum Schluss eine Vierergruppe gebildet, die ein „Viereck der Gemeinsamkeiten“ erstellt). Zudem erhält jede Gruppe eine vorbereitete PowerPoint-Folie, auf der ein Dreieck platziert ist. Der Gruppenmodus wird gestartet und die Gruppenmitglieder blenden die Dateivorlage im Gruppenraum ein. Sie schreiben ihre Namen an die Ecken des Dreiecks und machen sich anschließend auf die Suche nach Gemeinsamkeiten. Dabei notieren sie Gemeinsamkeiten, die zwei Gruppenmitglieder betreffen, an jene Seite des Dreiecks, welche die Namen dieser beiden Gruppenmitglieder verbindet. Gemeinsamkeiten, die alle drei Gruppenmitglieder betreffen, werden in der Mitte des Dreiecks platziert. Nach etwa 15 min. Bearbeitungszeit holt der Moderator die Gruppen zurück in das Plenum und lässt jede Gruppe ihr Dreieck vorstellen.
Brainstorming / Brainwriting

Die Methode des Brainstormings eignet sich, um Ideen und Sichtweisen (z.B. Vor- und Nachteile eines Sachverhalts) der Teilnehmenden zu einem bestimmten Sachverhalt zusammenzutragen. Dazu öffnet die Lehrperson ein leeres Whiteboard oder blendet eine bereits vorstrukturierte Folie ein. In kleineren Gruppen (bis ca. 20 Teilnehmer) annotieren die Teilnehmenden selbst auf der Folie, in dem sie einen Wortbeitrag platzieren. Tipp: Leiten Sie die Teilnehmer zu Beginn des Brainstormings (z.B. durch Einblenden von Screenshots) an, wie diese die Werkzeugleiste für das Schreiben/Zeichnen/Annotieren benutzen können. Nach einiger Arbeitszeit bitten Sie die Teilnehmer, einen grünen Haken zu setzen, wenn sie fertig sind. In großen Gruppen sammelt der Moderator die Beiträge auf Zuruf ein und notiert diese auf der Bildschirmfläche. Die Methode kann gut mit vorgeschalteten Murmelgruppen oder Gruppenarbeiten kombiniert werden.
Murmelgruppen
Murmelgruppen eignen sich, um Teilnehmer, insbesondere in sehr großen Gruppen, in eine kurze Diskussion zu schicken. Die Methode ist spontan einsetzbar und liegt unter den Anforderungen einer „richtigen“ Gruppenarbeit. Es genügt eine einfache Fragestellung, mit der die Teilnehmer für zwei bis drei Minuten zum Austausch in eine Gruppen-Session geschickt werden. Im Anschluss an die Murmelphase werden selektiv einige Murmelgruppen gebeten, ihr Diskussionsergebnis im Plenum mitzuteilen. Zum Schluss fasst die Lehrperson kurz zusammen. Diese Methode eignet sich für alle Gruppengrößen und hat das große Potenzial, Hemmschwellen vor mündlicher Beteiligung zu senken. Denn im Vergleich zu Plenumsgesprächen können sich die Teilnehmer bei der Murmelmethode zunächst in kleinem Kreis austauschen und müssen nicht vor dem ganzen Kurs sprechen. Des Weiteren stellen die Teilnehmer nach der Murmelphase ein Gruppenergebnis vor und sprechen dadurch stellvertretend für eine Gruppe (statt für sich alleine), was eventuell vorhandene Ängste nimmt.
Skalierungs- und Punktabfragen

Die Lehrperson bereitet eine PPT-Folie vor, auf der sie eine Fragestellung und eine Antwortskala (bei Skalierungsfragen) oder bildhafte Antwortkategorien (bei Punktabfragen) platziert. Die Teilnehmer beantworten die Frage, in dem sie ein oder mehrere Zeichensymbole (z.B. Punkt, Stern) auf der eingeblendeten Folie annotieren. Diese Methode eignet sich für alle Gruppengrößen.
Gruppenarbeiten
Im virtuellen Klassenzimmer können Gruppenarbeiten durchgeführt werden, indem Studierende jeweils zu viert/zu fünft in einem separaten Gruppenraum per Audio/Video Lösungsvorschläge zu einem Thema entwickeln. Die Gruppen dokumentieren die erarbeiteten Ergebnisse, um diese anschließend im Plenum (mündlich und ggf. visuell) vorstellen zu können. Zur Dokumentation der Ergebnisse in den Gruppenräumen kann ein Whiteboard des Webkonferenzsystems oder ein lokales Dokument (z.B. Word-/PowerPoint-Datei) verwendet sowie auch ein externes Kollaborationstool (z.B. Google Doc/Google Slide, kollaborative Mindmap) eingebunden werden. Die Lehrperson moderiert die Präsentation und Auswertung der erarbeiteten Ergebnisse. Tipp: Leiten Sie bei Webkonferenzsystemen, die nicht automatisch speichern, die Teilnehmer an, wie sie die Ergebnisse der Gruppenarbeit sichern!
Praktische Übung mit Software
Zur Förderung von Software-Kompetenzen können Studierende einzeln oder in Gruppen an einer Datei (z.B. Excel, SPSS, CAD-Programm etc.) arbeiten. Bei der Gruppenvariante öffnet ein Gruppenmitglied die Datei lokal auf ihrem Rechner und blendet diese den anderen Gruppenmitgliedern per Bildschirmübertragung ein. Bei Nutzung der Funktion „Fernsteuerung“ können sich die Gruppenmitglieder in der Bearbeitung der praktischen Aufgabe abwechseln.
Quiz / Wissenstest
Die Lehrperson stellt mit dem Umfrage-Tool eine oder mehrere Testfragen im Webkonferenzsystem ein. Neben reinen Wissensfragen sind anspruchsvollere Fragen möglich, die das Verständnis und den Transfer von Konzepten abprüfen. Die Teilnehmer beantworten die Fragen durch das Anklicken ihrer präferierten Antwortkategorie(n). Anschließend macht die Lehrperson die Ergebnisse im Plenum sichtbar und bespricht diese. Diese Methode eignet sich für alle Gruppengrößen.
Peer Instruction
Auch die interaktive Methode „Peer Instruction“ ist in Live-Online-Lehrveranstaltungen umsetzbar. Nach einem Impulsvortrag lässt die Lehrperson die Studierenden eine Multiple-Choice-Frage über das Umfragewerkzeug (oder durch Einbinden externer Tools wie Pingo) bearbeiten. Nach der ersten Abstimmung diskutieren die Studierenden einige Minuten in Partnerarbeit bzw. Kleingruppen über ihre präferierten Antworten und reflektieren dadurch die Lerninhalte. Anschließend holt die Lehrperson die Studierenden zurück in den Hauptraum, lässt diese erneut abstimmen und sichert das Verständnis des Lerninhalts.
Rollenspiele
Rollenspiele eignen sich für das Einüben bestimmter Verhaltensweisen (z.B. Gesprächsführung). Dazu leitet die Lehrperson das Rollenspiel an und verteilt die Rollenbeschreibungen an die Rollenspieler sowie Arbeitsaufträge für die Beobachter. Die Rollenspieler schalten ihr Audio und die Webcams an, um das Rollenspiel durchzuführen. Die Lehrperson und die Beobachter schalten Mikros stumm und die Kameras aus. Nach der Durchführung des Rollenspiels kommen alle Teilnehmer wieder aktiv dazu, die Lehrperson moderiert Feedback und Auswertung. Zur Durchführung von Rollenspielen in parallelen Gruppen leitet die Lehrperson das Rollenspiel zunächst im Plenum an und demonstriert einen Durchlauf in der Gesamtgruppe, indem einige Studierende (z.B. zwei Rollenspieler plus ein Beobachter) das Rollenspiel durchführen. Anschließend führen alle Studierende das Rollenspiel in Gruppenräumen durch und wechseln ggf. in der Rollenverteilung. Zum Schluss werden die Erfahrungen unter Moderation der Lehrperson im Plenum geteilt, besprochen und reflektiert.
Referate von Studierenden
Studierende bereiten, einzeln oder in Gruppen, Referate zu bestimmten Themen vor und halten diese in der Live-Online-Session. Vorbereitete Präsentationsmedien werden über die Bildschirmfreigabe eingeblendet. Die Studierenden trainieren dadurch das Präsentieren in virtuellen Räumen. Die Lehrperson ermöglicht den Referenten Feedback der Lerngruppe in Form von mündlichen oder schriftlichen Beiträgen.
Flipped (Virtual) Classroom
Live-Online-Lehre lässt sich mit der Methode bzw. dem Veranstaltungsformat des „Flipped Classroom“ kombinieren. Die Wissensvermittlung wird in das Selbststudium ausgelagert, während die Kontaktzeit in der Live-Online-Session für Diskussion, Vertiefung und Aufgaben genutzt wird. Die Methode ist gut einsetzbar, wenn entsprechende Voraussetzungen (wie z.B. Selbstlernkompetenz der Studierenden) dafür gegeben sind.