Aktivierende Methoden

Kreative Ideen für Warm-Up, Pausen und Ausstieg

Die Website Wilde-Workshop-Spiele hält ansprechend visualisierte Kurzanleitungen für zahlreiche didaktische Situationen bereit – darunter auch Methoden für große Gruppen (bis 99 Teilnehmende).

Das Kartenset „Vertrauenskarten und Take-A-Break-Karten“ – herausgegeben vom Hochschulforum Digitalisierung – enthält 28 Methoden für digitale Interaktion, um Gemeinschaftsgefühl und Kreativität zu stärken.

Dreieck der Gemeinsamkeiten

Beispiel (Namen der Teilnehmer geschwärzt)

Die Methode „Dreieck der Gemeinsamkeiten“ ist eine schöne Alternative zu Vorstellungsrunden im Plenum. Sie fördert das Kennenlernen und den Aufbau persönlicher Beziehungen. Dazu wird der Kurs in 3er-Gruppen aufgeteilt und über das Vorgehen gebrieft (wenn es nicht aufgeht, wird zum Schluss eine Vierergruppe gebildet, die ein „Viereck der Gemeinsamkeiten“ erstellt). Zudem erhält jede Gruppe eine vorbereitete PowerPoint-Folie, auf der ein Dreieck platziert ist. Der Gruppenmodus wird gestartet und die Gruppenmitglieder blenden die Dateivorlage im Gruppenraum ein. Sie schreiben ihre Namen an die Ecken des Dreiecks und machen sich anschließend auf die Suche nach Gemeinsamkeiten. Dabei notieren sie Gemeinsamkeiten, die zwei Gruppenmitglieder betreffen, an jene Seite des Dreiecks, welche die Namen dieser beiden Gruppenmitglieder verbindet. Gemeinsamkeiten, die alle drei Gruppenmitglieder betreffen, werden in der Mitte des Dreiecks platziert. Nach etwa 15 min. Bearbeitungszeit holt der Moderator die Gruppen zurück in das Plenum und lässt jede Gruppe ihr Dreieck vorstellen.

Drei Minuten – drei Gemeinsamkeiten

Eine weniger komplexe Alternative ist die Methode „Drei Minuten – drei Gemeinsamkeiten“, bei der jeweils drei Studierende die Aufgabe erhalten innerhalb von 3 Minuten drei Gemeinsamkeiten zu finden. Die enge Zeitvorgabe bringt die Studierenden in den Kleingruppen schnell in den Austausch.

Abfragen über die Webcams der Teilnehmenden

Mit Abstimmkarten können Teilnehmende in kleinen Gruppen auf Abfragen antworten.

Mit virtuellen Hintergründen können v.a. in großen Gruppen Merkmale des Publikums erhoben und für die weitere Verarbeitung genutzt werden.

Allerdings erfordert die Funktion des virtuellen Hintergrunds eine den aktuellen Standards entsprechende Webcam, so dass diese Funktion nicht bei allen Teilnehmenden vorausgesetzt werden kann.

Brainwriting

Die Methode des Brainstormings eignet sich, um Ideen und Sichtweisen der Teilnehmenden zu einem bestimmten Sachverhalt zusammenzutragen.

Gemeinsames Brainwriting

Dazu öffnet die Lehrperson ein leeres Whiteboard oder blendet eine bereits vorstrukturierte Folie ein. In kleineren Gruppen (bis ca. 20 Teilnehmer) annotieren die Teilnehmenden selbst auf der Folie, in dem sie einen Wortbeitrag platzieren. Nach einiger Arbeitszeit bitten Sie die Teilnehmer, einen grünen Haken zu setzen, wenn sie fertig sind.

Murmelgruppen

Murmelgruppen eignen sich, um Teilnehmende in eine kurze Diskussion zu schicken. Die Methode ist spontan einsetzbar und liegt unter den Anforderungen einer „richtigen“ Gruppenarbeit. Es genügt eine einfache Fragestellung, mit der die Teilnehmenden für zwei bis drei Minuten zum Austausch in eine Gruppen-Session geschickt werden. Im Anschluss an die Murmelphase werden selektiv einige Murmelgruppen gebeten, ihr Diskussionsergebnis im Plenum mitzuteilen. Zum Schluss fasst die Lehrperson kurz zusammen. Diese Methode eignet sich für alle Gruppengrößen und hat das große Potenzial, Hemmschwellen vor mündlicher Beteiligung zu senken.

Skalierungsfrage

Die Teilnehmenden beantworten eine Frage auf einer Skala, in dem sie einen Stern auf die eingeblendeten Folie stempeln.

Beispiel für eine anonyme Abfrage mit dem Stempel-Werkzeug

Die Lehrperson bereitet dazu eine PPT-Folie vor, auf der sie eine Fragestellung und eine Antwortskala (oder alternativ bildhafte Antwortkategorien bei Punktabfragen) platziert. Diese Methode eignet sich für alle Gruppengrößen.

Gruppenarbeiten

Im virtuellen Klassenzimmer können Gruppenarbeiten durchgeführt werden, indem Studierende jeweils zu viert/zu fünft in einem separaten Gruppenraum per Audio/Video Lösungsvorschläge zu einem Thema entwickeln. Die Gruppen dokumentieren die erarbeiteten Ergebnisse, um diese anschließend im Plenum (mündlich und visuell) vorstellen zu können. Die Lehrperson moderiert die Präsentation und Auswertung der erarbeiteten Ergebnisse.

Gruppenarbeiten mit einem geteilten Dokument (Google Slides) unterstützen

Think-Pair-Share

Diese Methode verknüpft individuelles und kooperatives Lernen. Sie teilt die Bearbeitung einer Aufgabe in drei Schritte. (1) Think: Jeder Studierende arbeitet sich in Einzelarbeit in die Aufgabe ein (z.B. Lesen, Recherche, Fallstudie). (2) Pair: Die Studierenden gehen zu zweit zusammen, tauschen sich aus und entwickeln den nächsten Lösungsschritt. (3) Share: Alle (oder ein Ausschnitt) der Ergebnisse der Partnerarbeiten werden im Plenum präsentieret und besprochen.

Quiz / Wissenstest

Die Lehrperson stellt mit dem Umfrage-Tool eine oder mehrere geschlossene Wissensfragen im Webkonferenzsystem (oder einem externen Abstimmungstool) ein. Neben reinen Erinnerungsfragen sind anspruchsvollere Fragen möglich, die das Verständnis und den Transfer der Lehrinhalte abprüfen. Die Teilnehmer beantworten die Fragen durch das Anklicken ihrer präferierten Antwortkategorie(n). Anschließend macht die Lehrperson die Ergebnisse im Plenum sichtbar und bespricht diese. Diese Methode eignet sich für alle Gruppengrößen. Vorteil ist, dass alle Studierenden abstimmen und somit ein repräsentatives Bild des Lernstandes der Gruppe entsteht.

Quizze mit weniger Aufwand durchführen

Peer Instruction

Auch die Methode „Peer Instruction“ ist in Live-Online-Lehrveranstaltungen umsetzbar. Nach einem Impulsvortrag lässt die Lehrperson die Studierenden eine Multiple-Choice-Frage über das Umfragewerkzeug (oder durch Einbinden externer Tools) bearbeiten. Nach der ersten Abstimmung diskutieren die Studierenden einige Minuten in Partnerarbeit bzw. Kleingruppen über ihre präferierten Antworten und reflektieren dadurch die Lerninhalte. Anschließend holt die Lehrperson die Studierenden zurück in den Hauptraum, lässt diese erneut abstimmen und sichert das Verständnis des Lerninhalts.

Flipped (Virtual) Classroom

Live-Online-Lehre lässt sich mit dem Konzept „Flipped Classroom“ kombinieren.

Beispiel für eine Flipped Classroom Einheit in der virtuellen Lehre

Die Wissensvermittlung wird in das Selbststudium ausgelagert, während die Kontaktzeit in der Live-Online-Session für Diskussion, Vertiefung und Aufgaben genutzt wird. Die Methode ist einsetzbar, wenn entsprechende Voraussetzungen (wie z.B. Selbstlernkompetenz der Studierenden) dafür gegeben sind.

Noch mehr Methoden

Die Lerngruppe „Von Analog zu Digital“ hat im Rahmen des MOOCamp 2020 das Online-Booklet „Von Analog zu Digital – 7×5 interaktive Workshop-Methoden, die auch online begeistern“ entwickelt und zur Verfügung gestellt.